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Die Entwicklung der Mobilität ist weltweit untrennbar mit dem Städte- und Bevölkerungswachstum verbunden.

Die motorisiert zurückgelegten Kilometer nehmen zu, was vor allem in Städten zu beobachten ist. Dort dominiert nach wie vor die private, motorisierte Mobilität. Folgen sind ein erhöhter CO2-Ausstoß, Lärmemission und ein hohes Stauaufkommen, was eine Einschränkung der Lebensqualität von Stadtbewohnern zur Folge hat. Eine weitere Problematik ist, dass viele Autos die oftmals knappen Flächen in Städten blockieren, während sie nur einen Bruchteil der Zeit effektiv genutzt werden.

 

Die Entwicklung der motorisierten Mobilität in Städten hat geschichtliche Hintergründe.

In den 1960er Jahren war das stadtplanerische Leitbild beispielsweise eine autogerechte Stadt. Heute beginnt man sich neu zu orientieren und Ansatzpunkte zur Verkehrsvermeidung zu verfolgen. Das primäre Verkehrsmittel in Städten soll dabei nicht länger das Auto sein. Ein Umdenken ist gefordert: „Wir müssen darüber nachdenken: Welches ist das Hauptverkehrsmittel? Ist es das Auto oder fällt uns auch etwas anderes ein. Das sind wichtige stadtplanerische Themen.“, so Professor Achim Kampker, Lehrstuhlinhaber des Chair of Production Engineering for E-Mobility Components an der RWTH Aachen University und Partner von PEM Motion, der „weltweit zu den wenigen Pionieren der E-Mobilität zählt“. So ist ein Zuwachs von alternativen Verkehrsangeboten und neuen Mobilitätskonzepten zu beobachten, die in Städten getestet werden.

 

Zu hoher Treibhausgasausstoß

Ein immenser Anteil des Ausstoßes von Treibhausgasen kann auf den Verkehrssektor zurückgeführt werden: über 20 Prozent weltweit. Dieser trägt zum anthropogen hervorgerufenen Treibhauseffekt und somit zum Klimawandel bei. Ziel der Entwicklung neuer Verkehrssysteme ist dabei, vor dem Hintergrund von Treibhausgasen und Ressourcenknappheit, die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. „Doch wir [Deutschland] sind spät dran“, zieht Kampker als Fazit im Vergleich zu anderen Ländern. „Wir müssen reinhauen, und jeder einzelne muss mit dazu beitragen. Ingenieure richteten sich die letzten Jahre nach dem Motto ‚höher, schneller, weiter‘; das was wir drauf haben, sollten wir jetzt in eine nachhaltige Richtung lenken.“

 

Vor dem Hintergrund wurde kürzlich von ihm der Verein Ingenieure retten die Erde e.V. gegründet.

Eines der Ziele: eine ressourcenneutrale Stadt zu erbauen, das sogenannte Humanotop. Erstrebenswert ist vor diesem Hintergrund, den Mobilitätsbedarf in Städten zu minimieren und das Zurücklegen von weiten Strecken zu vermeiden: „Kindergärten, Einkaufsmöglichkeiten, Wohnraum – alles muss möglichst kompakt gestaltet werden. Und da, wo wir Mobilität brauchen, muss diese dann nachhaltig sein.“

PEM Motion Emobility Portfolio

Dabei ist die Elektromobilität ein wichtiger Ansatz. Sie wird als „zukunftsfähige Mobilität“ beschrieben und als Lösung, um dem Überschreiten von Stickoxidmesswerten entgegenzutreten. In der Tat verursacht das Elektroauto im Straßenverkehr keine Emission von CO2. Trotzdem darf man nicht außer Acht lassen, wo der Strom, mit dem das Elektroauto angetrieben wird, herkommt. Dieser muss grün sein, also aus erneuerbaren Quellen stammen, sonst kann nicht von einem durch und durch umweltfreundlichen Transportmittel die Rede sein. Auch die Herstellung der elektrisch angetrieben Fahrzeuge wird in diesem Kontext häufig kritisiert. Hier ist der CO2-Ausstoß oft höher als bei konventionellen Autos. Trotzdem zeigen Studien, dass die Ökobilanz eines E-Autos im Vergleich nach wenigen Jahren bereits besser ist. Bleibt noch die Problematik hinsichtlich der Nutzung kostbarer Rohstoffe bei der Herstellung von Batterien. Doch auch hier werden bereits Lösungen gesucht und Ansätze erarbeitet, wie diese recycelt werden können: „Die naheliegende Lösung, an der wir auch arbeiten ist das Recycling. Das High-Tech Produkt Batterie können wir so weiterentwickeln, dass der gesamte Lebenszyklus optimiert wird.“, erklärt Kampker Bestrebungen seines Lehrstuhls.

 

Fahrzeuge teilen statt selber besitzen

Elektromobilität ist also ein Ansatz, der verfolgt werden muss – und bei PEM Motion verfolgt wird. Dr. Christoph Deutskens, CEO von PEM Motion, denkt an die Wurzeln des Unternehmens zurück: „Die Idee war, ein kostengünstiges elektrisches Fahrzeug zu entwickeln. Wir stellten uns mit dem Projekt StreetScooter der Herausforderung, Elektromobilität wettbewerbsfähig mit dem Verbrennungsmotor zu machen.“ Aber man muss auch über das Thema hinausdenken: „Es geht nicht einfach darum, von der einen Antriebsart in die andere zu konvertieren, sondern darum, Mobilität weiterzudenken. Viele haben dann auch immer direkt das ganz Große im Blick, aber es sind auch die einzelnen Details, die eine Rolle spielen.“, erklärt Prof. Kampker.

PEM Motion beschäftigt sich auch mit ganzheitlichen, neuen Mobilitätskonzepten, beispielsweise Sharing-Angeboten. Hand in Hand mit der steigenden Digitalisierung der Gesellschaft geht die Entwicklung zu einer Sharing-Economy. Im Vordergrund steht das Nutzen gegenüber dem Besitzen. „Es ist ein Umdenken im Gange – weg von der Besitzstandswahrung.“, beobachtet Kampker und ihm ist bewusst: „Es muss ein Abwägen stattfinden, niemand soll da der Verlierer sein.“

Wieso sollte man ein eigenes Auto besitzen, wenn es – laut Statistik – im Schnitt 95 Prozent der Zeit bloß rumsteht?

Wieso sollten Fünfsitzer von lediglich einer einzelnen Person benutzt werden, sprich: Wieso muss jeder alleine in seinem eigenen Auto unterwegs sein? Und wem macht es schon Spaß dann auch noch ewig nach einem Parkplatz zu suchen – eine Tätigkeit, die ein Autofahrer im Schnitt ganze 17 Stunden im Jahr durchführt, umgerechnet ergibt die verschwendete Zeit rund 345 US-Dollar pro Fahrer. Was eine Verschwendung, mag man da denken.

Eine ganze Liste an Argumenten spricht also gegen das Besitzen eines eigenen Autos. Das gemeinschaftliche Nutzen von Fahrzeugen bietet sich da geradezu an. Und hier gibt es weitaus mehr Möglichkeiten als das Carsharing. Zuerst wurden Fahrräder und Pedelecs zur gemeinsamen Verwendung in die Städte gebracht, mittlerweile auch elektrische Tretroller. Beim Bike- und Scooter-Sharing wird sich vor allem auf öffentliche Verleihsysteme konzentriert. PEM Motion kann bereits auf einige erfolgreiche Projekte im Bikesharing-Bereich zurückblicken. Beispielsweise war PEM Motion an der Entwicklung des Flex-Bikes beteiligt, welches mittlerweile tausendfach in Asien als Shared-Bike zur Verfügung steht. Ein weiteres Beispiel ist das Designen des ersten Bikesharing-Systems Deutschlands, das Pedelecs nutzt. Das daraus entstandene Unternehmen Velocity versorgt deutschlandweit Städte mit seinem E-Bike-Leihsystem.

Aussicht auf eine veränderte Mobilität

Kampker führt Velocity als Beispiel auf, wie in den Städten massiv um jeden Zentimeter gekämpft wird. Da heißt es dann: Parkplatz vs. Bikesharing-Station. Nicht jeder heißt die Entwicklung im Hinblick auf die Shared-Bikes und -Scooter gut. Die einen loben es als einen Schritt in die richtige Richtung, die anderen beschweren sich über Roller, die im Weg liegen, Fahrräder, die in Flüssen versenkt werden – und nicht zu vergessen die sich häufenden Unfälle.

 

Trotzdem ist es ein Schritt, die Mobilität, wie wir sie jetzt kennen, zu verändern; ein Schritt, weg vom eigenen Auto und überfüllten Straßen und Städten. Ein Schritt also, in eine neue Richtung, eine neue Entwicklung. Wir bei PEM Motion begleiten diese und setzen uns dafür ein, dass dieser Schritt erfolgreich und nachhaltig ist. Wir realisieren die Zukunft der Mobilität – und werden darüber zukünftig regelmäßig hier in unserem Blog berichten.